Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck

 


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Webseite der
J. A. COMENIUS-STIFTUNG

zur Unterstützung Not leidender Kinder und Jugendlicher.


EGG


Impressum


  

 

 

Prof. Dr. Rainer Winkel hat diese Reformschule mitgeplant
und die ersten fünf Jahre als Gründungsdirektor fungiert.

 

 

 

Logo EGG 

Die Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck (EGG) ist als eine Stätte ganzheitlichen Lernens mit dem Schwerpunkt interkultureller Erziehung konzipiert, die als Stadtteilschule ein Begegnungsort und ein kulturelles Zentrum sowie ein ökologischer Lernort sein möchte.

 

 

 

Die EGG ist also eine:

 

 Familienschule, eine Erziehungsschule, eine Lebensschule und eine Stadtteilschule.

 

 

 

Wenn man die Anfangsbuchstaben dieser vier Kennzeichen zusammenfügt,
erhält man ein neues Wort:

 

Motto der EGG 

 

Nun gibt es Felsen überall - in Wäldern und an Stränden, auf Bergen  und in Schluchten, sogar auf dem Meeresgrund. Wo die EGG, sinnbildlich gesprochen, mal ihren Platz finden wird, werden die nächsten Jahre und Jahrzehnte zeigen. Aber ein FELS möchte sie schon sein - inmitten von viel Unsicherheit, Wankelmut und Verzagtheit.

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden sie sich bitte an die Schulleitung oder das Sekretariat der Schule:

 

Laarstr. 41. 45889 Gelsenkirchen-Bismarck

                                       http://www.e-g-g.de

Tel.: 0209/983030

 

 

 

Was für eine Schule ist die EGG?

 

Träger der EGG ist die Evangelische Kirche von Westfalen. Die Schule selbst ist eine von der 5. bis zur 13. Klasse sich aufbau­ende ganztägige Gesamtschule, die alle üblichen Schulab­schlüsse anbietet: den Hauptschulabschluss, die Fachober­schulreife sowie das Abitur, wobei die Gymnasiale Oberstufe (ab Klasse 11) in Anlehnung an den Kollegschulversuch auch eine berufliche Bildung ermöglicht. Die Kollegschule will bekanntlich berufliche und allgemeine Bildung als eine integrative Einheit anbieten. Am 10. August 1998 hat die EGG den fünf­zügigen Schulbetrieb mit dem 5. Jahrgang aufgenommen.

 

 

 

Architektur

 

Die meiste Zeit seines wachen Zustands verbringt ein Schüler heutzutage in der Schule. Während man sich heute bei der Einrichtung von Kinder- und Jugendzimmern viele Gedanken macht und oft weder Kosten noch Mühen scheut, geht es in fast allen Schulen mehr oder weniger zweckorientiert zu. Bei der Planung der EGG durch das Architekturbüro plus+ von Prof. Hübner und unseren Schülern wurde hingegen bedacht, dass die Schule längst auch Lebensraum für Schüler ist. Hier sollen sie sich zu Hause und wohl fühlen. Von vielen Reformschulen ist bekannt, dass eine so gestaltete Lernumgebung einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf Lernprozesse ausübt. Bei der Erstellung der Klassenhäuser wurde daher Wert auf starke Schülerbeteiligung gelegt. Sie haben bei der Planung mitgewirkt und ein Modell von ihrem Wunschklassenhaus gebaut, das weitgehend auch in der gewünschten Form realisiert wird. Weiterhin sind sie, wo es möglich ist, am Bauprozess beteiligt. Das alles soll dazu beitragen, dass jeder Schüler sagen kann: "Das ist meine Schule. Ich habe sie mitgebaut." Solche Art der Identifikation ist unserer Auffassung nach die beste Vorbeugung gegen Vandalismus. Die pädagogischen Ziele sind im Bau der Schule allgegenwärtig: Die Überschaubarkeit der Klassenhäuser soll einer Vermassung vorbeugen, und die Verwirklichung des Familienprinzips erleichtern. Die Anlage der übrigen Räumlichkeiten entlang einer Art Straße soll die Verbindung zum Stadtteil verdeutlichen. Die Vernetzung zum Stadtteil soll durch viele dem Stadtteil ebenfalls zugänglichen Räumlichkeiten und Einrichtungen verstärkt werden - bis hin zu Patenschaften von Institutionen und Verbänden des Stadtteils mit Gebäuden und Bereichen der EGG. Die Berücksichtigung ökologischer Prinzipien ist eines der wesentlichen Elemente der Architektur vom "weichen" Holzbau bis hin zur vernünftigen Wärmegewinnung.

 

 

Familienschule:

 

Viele Kinder kommen heute aus sogenannten broken homes, denen bei allem bewundernswerten Engagement auch Alleinerziehende nur dann optimal helfen können, wenn auch die Schule entsprechend erzieht. Deshalb verneint die EGG eine Verabsolutierung des Kern- und Kurssystems, die rigide Fachleistungsdifferenzierung (in Englisch Lerngruppe A, in Mathe Lerngruppe B usw.), und sie will keine ausschließliche Beschulung durch Fachlehrer. Statt dessen wollen wir so viel innere Differenzierung wie möglich und so wenig äußere Differenzierung wie notwendig anbieten. Zu diesem Zweck erhält jede Klasse ein sogenanntes Klassenlehrertandem, also nach Möglichkeit eine Lehrerin und einen Lehrer zugeteilt, die sechs Jahre in ihrem Schulhaus bleiben und dort die Kinder unterrichten, erziehen und bilden. Und weil auch in einer Familie niemand wegen seiner Besonderheit ausgegrenzt wird, haben in der Klassengemeinschaft der EGG alle ihren Platz, deutsche und ausländische Schüler, Jungen und Mädchen, Christen und Muslime, schnelle und langsame Lerner ...

 

Auf jedem Kind liegt Gottes Segen!

 

 

Erziehungsschule:

 

Viele Lehrer, Eltern, überhaupt viele Erwachsene schauen heute lieber weg, wenn Erziehung nötig ist. Das fängt beim Ausbleiben ganz einfacher Formen der Höflichkeit an und endet bei schwerer Kriminalität, Drogensucht und Zerstörung. Wir wollen keine Gleichgültigkeitsschule sein und auch keine Wegschauer. Wir wissen, dass jedes Kind zwar den Kern des Guten in sich trägt, aber dazu erzogen werden muss, damit dieser Keim Wurzeln schlägt, aufblüht und später Früchte trägt. Diese Erziehungsarbeit leisten wir von einem christlichen, einem evangelischem Menschenbild her. Wir erziehen aus einem Glauben, aber nicht für einen bestimmten Glauben, gar für eine bestimmte Konfession. Deshalb ist es selbstverständlich, dass in der EGG evangelische und katholische Christen zusammen mit muslimischen Kinder unterrichtet und erzogen werden. Es ist aber auch ebenso selbstverständlich, dass inmitten des Schulgeländes eine Kapelle steht, in der wir das Beten lernen - ob als Protestant, Katholik oder Muslim. Selbstverständlich erhält jedes Kind Religionsunterricht in der von ihm bzw. seinen Eltern gewünschten Konfession - und zwar von Lehrern, die nicht nur in diese Religion informierend einführen, sondern sie aktiv leben. Multikulturelle und multikonfessionelle Erziehung ist umso erfolgreicher, je gründlicher sie zunächst in die jeweiligen Traditionen und Überzeugung eingeführt hat ...

 Jedes Kind muss letzlich seinen eigenen Weg finden!

 

 

Lebens- und Erfahrungsschule:

 

Aus der Reformpädagogik wissen wir, dass eine Schule, die nur trockenes Buchwissen lehrt, keine gute Schule sein und werden kann. Eine Schule voller Aktionismus, in der keine Nachdenklichkeit mehr möglich ist, wird es gleichfalls schwer haben, Kinder über gründliche Kenntnisse hinweg auf das Leben vorzubereiten - so, wie es ist und so, wie es sein und werden könnte. Deshalb lautet unser Programm: So viel konkrete Lebenserfahrung wie möglich und so wenig Belehrung wie notwendig. Das bedeutet: Am Leben lernen, aber nicht nur für das Leben, was immer auch ein Ausliefern an das Leben bedeuten würde. Deshalb wird dem Projektunterricht, dem vernetzten Lernen und dem Epochenunterricht in der EGG eine zentrale Bedeutung eingeräumt. Nur so lässt sich lebendiges Lernen und ein lernendes Leben miteinander verknüpfen. Ganz bewusst wird in unserer Schule Lernen mit Herz und Hand gefördert: ein großzügiger Werkstattbereich, ein exzellentes Musikdepartment, ein großes Theater, viele Experimentierräume und nicht zuletzt hervorragende Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung laden dazu ein. Dass ein solches Lernen auch eine Korrektur an der traditionellen Notengebung erforderlich macht, ist eindeutig. Die EGG geht hier den Weg der integrierten Leistungsbewertung. Wer in einer Lern-Gruppe über Wochen hinweg an einem fächerübergreifenden Projekt gearbeitet hat, kann diesen Lernprozess und seine Ergebnisse nicht nur mit einer Ziffer beurteilt bekommen. Deshalb wird in der EGG dort die übliche Notengebung praktiziert, wo dies sinnvoll ist, zusätzlich aber werden komplexe Lernprozesse mit Hilfe von Lernberichten beurteilt. Darüber hinaus soll jedes Kind zu seinem Lernbericht Stellung nehmen ...

 

 

Jedes Kind hat ein Recht
auf die für sein Leben wichtigen Lernhilfen und Lernbeurteilungen!

 

 

 

 

Stadtteilschule:

 

Einer der Nachteile vieler Schulen, auch vieler Gesamtschulen, ist die fehlende Verankerung in einem Stadtteil. Sie sind mitunter riesige Schulen aus Glas und Beton, häufig auf der grünen Wiese errichtet, so dass jeden Morgen Hunderte von Schülern per Bus oder Bahn herangefahren und nachmittags wieder weggebracht werden müssen. Vermassung ist die Folge, und Zerstörungen nehmen überhand. Demgegenüber setzt die EGG konsequent auf das Konzept einer Community School: Sie will eine Schule im Stadtteil und für den Stadtteil sein, in der ein vielfältiges Gemeindeleben stattfinden soll - auch abends und an Wochenenden. Es wurden ganz bewusst einige Gebäude so geplant, dass sie unabhängig vom Schulbetrieb genutzt werden können: Die Sporthalle für freie Sportgruppen, das Atrium für Feste und Veranstaltungen und vor allem das Stadtteilhaus am Schuleingang. Erst aus der beginnenden Arbeit der Schule und im Zusammenhang mit dem Stadtteilprogramm kann festgelegt werden, welche Elterngruppen und welche anderen Bewohner aus Bismarck Räume brauchen, um sich hier manchmal oder regelmäßig zu treffen.

Eine weitere Verbindung zu Stadt und Stadtteil wird durch Patenschaften geknüpft: die Sporthalle steht in Patenschaft zu Schalke 04, Experimentierräume der Chemie in Patenschaft zum Apothekerverein, das Musikdepartment wird eine Patenschaft mit der Städtischen Musikschule eingehen, die Bibliothek mit der Gelsenkirchener Stadtbücherei, und für den Werkstattbereich ist eine Patenschaft zur IHK angedacht. Zum Anspruch der EGG gehört auch, die Schule als ökologischen Lernort zu begreifen, weshalb Schulgärten und Kinderzoo für uns selbstverständliche Lernanregungen darstellen werden. Nur wer gelernt hat, für Dinge, die Pflanzen, die Tiere und die Mitmenschen Verantwortung zu übernehmen, wird sich später in seiner Stadt, seinem Land auch für die öffentlichen Belange engagieren: Ohne Stadtteilschulen verödet das Land. Deshalb nimmt die EGG diejenigen Schüler bevorzugt auf, die in Gelsenkirchen bzw. Bismarck wohnen ...

 

 

Jedes Kind hat ein Recht auf Heimat - auch und gerade in der Schule!