Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck |
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Prof. Dr.
Rainer Winkel hat diese Reformschule mitgeplant
Die Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck (EGG) ist als eine Stätte ganzheitlichen Lernens mit dem Schwerpunkt interkultureller Erziehung konzipiert, die als Stadtteilschule ein Begegnungsort und ein kulturelles Zentrum sowie ein ökologischer Lernort sein möchte.
Die EGG ist also eine:
Familienschule, eine Erziehungsschule, eine Lebensschule und eine Stadtteilschule.
Wenn
man die Anfangsbuchstaben dieser vier Kennzeichen
zusammenfügt,
Nun gibt es Felsen überall - in Wäldern und an Stränden, auf Bergen und in Schluchten, sogar auf dem Meeresgrund. Wo die EGG, sinnbildlich gesprochen, mal ihren Platz finden wird, werden die nächsten Jahre und Jahrzehnte zeigen. Aber ein FELS möchte sie schon sein - inmitten von viel Unsicherheit, Wankelmut und Verzagtheit. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden sie sich bitte an die Schulleitung oder das Sekretariat der Schule:
Laarstr. 41. 45889 Gelsenkirchen-Bismarck Tel.: 0209/983030
Was für eine Schule ist die EGG?
Träger der EGG ist die Evangelische Kirche von Westfalen. Die Schule selbst ist eine von der 5. bis zur 13. Klasse sich aufbauende ganztägige Gesamtschule, die alle üblichen Schulabschlüsse anbietet: den Hauptschulabschluss, die Fachoberschulreife sowie das Abitur, wobei die Gymnasiale Oberstufe (ab Klasse 11) in Anlehnung an den Kollegschulversuch auch eine berufliche Bildung ermöglicht. Die Kollegschule will bekanntlich berufliche und allgemeine Bildung als eine integrative Einheit anbieten. Am 10. August 1998 hat die EGG den fünfzügigen Schulbetrieb mit dem 5. Jahrgang aufgenommen.
Architektur
Die meiste Zeit seines wachen Zustands verbringt ein Schüler heutzutage in der Schule. Während man sich heute bei der Einrichtung von Kinder- und Jugendzimmern viele Gedanken macht und oft weder Kosten noch Mühen scheut, geht es in fast allen Schulen mehr oder weniger zweckorientiert zu. Bei der Planung der EGG durch das Architekturbüro plus+ von Prof. Hübner und unseren Schülern wurde hingegen bedacht, dass die Schule längst auch Lebensraum für Schüler ist. Hier sollen sie sich zu Hause und wohl fühlen. Von vielen Reformschulen ist bekannt, dass eine so gestaltete Lernumgebung einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf Lernprozesse ausübt. Bei der Erstellung der Klassenhäuser wurde daher Wert auf starke Schülerbeteiligung gelegt. Sie haben bei der Planung mitgewirkt und ein Modell von ihrem Wunschklassenhaus gebaut, das weitgehend auch in der gewünschten Form realisiert wird. Weiterhin sind sie, wo es möglich ist, am Bauprozess beteiligt. Das alles soll dazu beitragen, dass jeder Schüler sagen kann: "Das ist meine Schule. Ich habe sie mitgebaut." Solche Art der Identifikation ist unserer Auffassung nach die beste Vorbeugung gegen Vandalismus. Die pädagogischen Ziele sind im Bau der Schule allgegenwärtig: Die Überschaubarkeit der Klassenhäuser soll einer Vermassung vorbeugen, und die Verwirklichung des Familienprinzips erleichtern. Die Anlage der übrigen Räumlichkeiten entlang einer Art Straße soll die Verbindung zum Stadtteil verdeutlichen. Die Vernetzung zum Stadtteil soll durch viele dem Stadtteil ebenfalls zugänglichen Räumlichkeiten und Einrichtungen verstärkt werden - bis hin zu Patenschaften von Institutionen und Verbänden des Stadtteils mit Gebäuden und Bereichen der EGG. Die Berücksichtigung ökologischer Prinzipien ist eines der wesentlichen Elemente der Architektur vom "weichen" Holzbau bis hin zur vernünftigen Wärmegewinnung.
Familienschule:
Auf jedem Kind liegt Gottes Segen!
Erziehungsschule:
Viele
Lehrer, Eltern, überhaupt viele Erwachsene
schauen heute lieber weg, wenn Erziehung nötig
ist. Das fängt beim Ausbleiben ganz einfacher
Formen der Höflichkeit an und endet bei schwerer
Kriminalität, Drogensucht und Zerstörung.
Wir
wollen keine Gleichgültigkeitsschule sein und
auch keine Wegschauer. Wir wissen, dass jedes Kind
zwar den Kern des Guten in sich trägt, aber
dazu erzogen werden muss, damit dieser Keim Wurzeln
schlägt, aufblüht und später Früchte
trägt.
Diese Erziehungsarbeit leisten wir von einem christlichen,
einem evangelischem Menschenbild her. Wir erziehen
aus einem Glauben, aber nicht für einen bestimmten
Glauben, gar für eine bestimmte Konfession.
Jedes Kind muss letzlich seinen eigenen Weg finden!
Lebens- und Erfahrungsschule:
Aus der Reformpädagogik wissen wir, dass eine Schule, die nur trockenes Buchwissen lehrt, keine gute Schule sein und werden kann. Eine Schule voller Aktionismus, in der keine Nachdenklichkeit mehr möglich ist, wird es gleichfalls schwer haben, Kinder über gründliche Kenntnisse hinweg auf das Leben vorzubereiten - so, wie es ist und so, wie es sein und werden könnte. Deshalb lautet unser Programm: So viel konkrete Lebenserfahrung wie möglich und so wenig Belehrung wie notwendig. Das bedeutet: Am Leben lernen, aber nicht nur für das Leben, was immer auch ein Ausliefern an das Leben bedeuten würde. Deshalb wird dem Projektunterricht, dem vernetzten Lernen und dem Epochenunterricht in der EGG eine zentrale Bedeutung eingeräumt. Nur so lässt sich lebendiges Lernen und ein lernendes Leben miteinander verknüpfen. Ganz bewusst wird in unserer Schule Lernen mit Herz und Hand gefördert: ein großzügiger Werkstattbereich, ein exzellentes Musikdepartment, ein großes Theater, viele Experimentierräume und nicht zuletzt hervorragende Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung laden dazu ein. Dass ein solches Lernen auch eine Korrektur an der traditionellen Notengebung erforderlich macht, ist eindeutig. Die EGG geht hier den Weg der integrierten Leistungsbewertung. Wer in einer Lern-Gruppe über Wochen hinweg an einem fächerübergreifenden Projekt gearbeitet hat, kann diesen Lernprozess und seine Ergebnisse nicht nur mit einer Ziffer beurteilt bekommen. Deshalb wird in der EGG dort die übliche Notengebung praktiziert, wo dies sinnvoll ist, zusätzlich aber werden komplexe Lernprozesse mit Hilfe von Lernberichten beurteilt. Darüber hinaus soll jedes Kind zu seinem Lernbericht Stellung nehmen ...
Jedes
Kind hat ein Recht
Stadtteilschule:
Einer der Nachteile vieler Schulen, auch vieler Gesamtschulen, ist die fehlende Verankerung in einem Stadtteil. Sie sind mitunter riesige Schulen aus Glas und Beton, häufig auf der grünen Wiese errichtet, so dass jeden Morgen Hunderte von Schülern per Bus oder Bahn herangefahren und nachmittags wieder weggebracht werden müssen. Vermassung ist die Folge, und Zerstörungen nehmen überhand. Demgegenüber setzt die EGG konsequent auf das Konzept einer Community School: Sie will eine Schule im Stadtteil und für den Stadtteil sein, in der ein vielfältiges Gemeindeleben stattfinden soll - auch abends und an Wochenenden. Es wurden ganz bewusst einige Gebäude so geplant, dass sie unabhängig vom Schulbetrieb genutzt werden können: Die Sporthalle für freie Sportgruppen, das Atrium für Feste und Veranstaltungen und vor allem das Stadtteilhaus am Schuleingang. Erst aus der beginnenden Arbeit der Schule und im Zusammenhang mit dem Stadtteilprogramm kann festgelegt werden, welche Elterngruppen und welche anderen Bewohner aus Bismarck Räume brauchen, um sich hier manchmal oder regelmäßig zu treffen.
Jedes Kind hat ein Recht auf Heimat - auch und gerade in der Schule!
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